Hochzeit – die Zubereitung (2)

Als ich am Haus der Familie ankomme, ist es bereits später Vormittag. Töpfe stehen bereit, ein Haufen Olivenholz liegt aufgestapelt an der Seite. Kanister mit Wasser wurden herbeigeschafft – die Suppenbasis?

Ansonsten deutet wenig darauf hin, dass an diesem sandigen Ort zwischen Erdhaufen, Eukalyptus und Gerüsten heute rund tausend Gäste ein Fest begehen, essen und trinken sollen. Eins aber scheint klar: Wenn, dann ist das ist eine Art Open Air Veranstaltung.

Eine Handvoll Männer und eine Frau, treffen nach und nach ein, stehen herum und schaffen Kisten mit Fleisch, Gemüse und Salatigem herbei. Ich entdecke ein provisorisches Zelt hinter einem in die Jahre gekommenen Motorrad.

Ich scheine nicht der einzige zu sein, der einen gewissen Zweifel hegt.

Und doch. Es geschieht. Das Feuer ist entzündet. Immer mehr Männer treffen ein und machen sich nützlich. Sie haben die Ruhe weg, offenbar ist die Vorbereitung zeitlich sogar im Plan. Plan? Ja Plan!
Nach und nach bekommt der Ort Konturen. In den Töpfen beginnt es zu brodeln. Das Fleisch wird sorgsam gespült.
Rindfleisch, Zwiebeln, Salz und jeweils 20 L Wasser. Mal 6 = ?
Der Jungbulle ist schon mal im Topf. Sorry, in den Töpfen.
Flexible bunte Zeltwände werden montiert.
Eine Teestube ist entstanden. Tee kocht bereits. Mint steht bereit.

Das Kochteam
Der Bräutigam schaut vorbei
Kinder spielen auf dem Sandplatz herum und posieren vor einer Tapetenalpenlandschaft im Wohn-Versammlungs-Zimmer. Hier wuchs der Bräutigam auf. Die Braut bekomme ich dagegen nicht zu sehen. Gar nicht.
Dann kommt der Salate an die Reihe. Die Salatcrew. Wände werden gezogen, Pflöcke eingeschlagen, Dächer gezaubert.
Immer mehr Helfer finden sich ein. Und Männer kochen, wie ich sehe, gerne. An der Suppe arbeitet eine weitere Crew.
Die Feuerregulierung ist ebenso einfach wie effektiv. Hier wird gerade der Knoblauch für die Suppe erhitzt. Es duftet.
Die Mengen zu bestimmen, ist eine andere Sache. Darüber wird viel diskutiert, abgeschmeckt, diskutiert, abgeschmeckt.
Die Schatten werden schon länger. Inzwischen ist das meiste gekocht. Diskutiert wird aber weiter. Und dann wird die Zubereitung auf eilig herbeigeschaffte niedrige Tische und Teppiche verlegt. So allmählich wird’s. (Fortsetzung folgt)
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