Ich bin in der Oase Bahariya. Ich bin überrascht von Ausdehnung des grünen Beckens, die von hellem Sandstein und dunklen Felsen umrandet ist. Das Terrain ist abwechslungsreich. Zwischen dem Grün aus Palmen und Feldern sehe ich Häuser, Ortschaften und Rauch. Es ist durchsetzt von schwarzen und braunen Bergfelsen, Salzseen, kleinen Dünen. Auf dem Weg zu dem kleinen Ort namens Hays im Süden Bahariya passiert man die vulkanischen Bergkegel der „Schwarzen Wüste“.
Die Oase ist also keine Postkartenidylle. Seine Ausdehnung erreicht die gut zweifache Größe Berlins.
HINTERGRUND: Bahariyas Geschichte wird bis in die prähistorische Zeit hinein erforscht und beschrieben. Abenteurer und Forscher entdeckten sie erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Es gibt viele Funde aus praktisch allen Epochen. Doch wurde die Oase spät karthografiert. Hier eine der ersten Karten der Westlichen Wüste, 1875 veröffentlich in einer Reisebeschreibung von Gerhard Rohlfs im Verlag Theodor Fischer.
Bahariya wurde in die neue Zeit hineinkatapultiert, schrieb Cassandra Vivian schon 2008 in ihrer Beschreibung. Bis heute prägen unverputzte Mauern und halbfertige Häuser das Straßenbild. An der Hauptstraße bieten Händler in Garagen und kleinen Hütten Obst- und Gemüse an. Wenige Imbissbuden finde ich, Restaurants keine, dafür zerfallende Gemäuer aus Ton-Erde-Ziegeln.
Bawiti im Zentrum der Oase weist einige geteerte Straßen auf. Ansonsten sind die Wege und Straßen aus Sand und Geröll. In Bahariya regiert das Provisorium, aber deswegen geht nichts schneller. Das erfahre ich schon in den ersten Tagen.
50.000 Beduinen verschiedener Stämme, heute eher Clans, bewohnen diesen fruchtbaren, wasserreichen Flecken inmitten der Westlichen Wüste Ägyptens. Dünn besiedelt und dennoch urban verteilen sich die Menschen auf viele kleine Ortschaften.
Es sind ganz andere Kreisläufe wirksam, als wir sie kennen, mit Salzseen, um die herum Land urbar gemacht wird. Durch die Brachflächen werden Kanäle gezogen, in denen sich Büffel tummeln. Gemeinsam sorgen das Vieh und Tauben für den Dünger.
Ich wohne in einem gerade neu gebauten Häuschen am Rande von Bawiti mit seinen geschätzt 15.000 Einwohnern. Es gibt Hibiskus Büsche und Beete, die wie Klee ausschauen, an denen jedoch bei näherem Hinsehen Erdnüsse hängen.
Am Rande entdecke ich einige Melonen. Palmen sind neu gesetzt und werden nach und nach Schatten spenden und Früchte tragen.
Häuser wie dieses gibt es zu mieten. Man kann hier auf dem Hin- oder Rückweg zur Weißen Wüste „Bahariya-Luft“ schnuppern und ein paar Tage die Gegend erkunden.
Und es gibt diverse Camps, Lodges, Hotels oder Apartments für bald jeden Bedarf und Geldbeutel
Beeindruckende Bilder und Eindrücke. Da kommen Erinnerungen hoch!
zehn Jahre ist es her… Super!