Oase Bahariya live

Es sind diese Bilder, ja Szenerien, die mich faszinieren, sublimer Weise verstören aber wohl auch. Na ja, ich mags. Jeder, der in Ägypten unterwegs war, ebenso wie in anderen Ländern des Orients, begegnet ihr auf der einen oder anderen Weise. Man ist irgendwie weit weg hier, aber nach nah dran. WM? okaaaay…

Bilder einzufangen fällt angesichts der schier verwirrenden Fülle jedoch schwer. Ich habe mich vielleicht bereits zu viel an diese Sichtbarkeit gewöhnt. Nach diesen knapp drei Wochen Bahariya sind sie eine neue Normalität, in der ich mich zwanglos bewege, die ich lebe. Doch merke gelegentlich, dass sie mir fehlt, die häusliche europäische Symmetrie, das Vollendete und Ungegensätzliche auch. Gerade ich. Merkwürdig.

Es beeinflusst aber mein verlängertes optisches Auge, meine Projektion auf die Bildebene, die unbewusste Suche nach dem Fotomotiv. Lassen wir die Bilder sprechen.

Ein Pickup auf der Hauptstraße in Bawiti/Bahariya. Man grüßt gerne. Ist quasi Usus.
Ja, ich habe hier ein Huhn erstanden, sorry.

Unterwegs in der Einkaufsmeile

Ich gehe auf Menschen zu, kaufe ganz normal ein, auch in entlegenen Geschäften, gehe mit den Gerüchen und Staubkaskaden locker um und beantworte an jedem Ort, wo man ein Tee bekommt, alle Fragen, hinter denen die Menschen so viele Fragen haben, die sie stellen könnten oder nicht stellen wollen. Mein „Einkaufsarabisch“ entwickelt sich langsam aber stetig weiter.

Gut, es ist mir wohl nie schwer gefallen, mich im Orient frei zu bewegen, sonst würde ich hier wohl nicht reisen. Neugierde, die zur Manie gerät? Hamdullileh.

Fortbewegung, selten allein, immer mit Zweck, am besten mit Platz
Mopeds und Motorräder dominieren das Straßengeschehen
In Punkto „Esch Balladi“ (Fladenbrot) bleibt alles beim alten. Die Weizen-Krise und der ursächliche russische Kriegswahn macht sich aber bereits bemerkbar: Die Preise haben sich verdoppelt, seit ich 2019 hier war.
Warten auf Arbeit. Ein Großteil der Jobs sind auf Tagelöhnerbasis. Am Morgens sitzen bis zu 30 Arbeitswillige an der Hauptstraße. Um 10:00 sind die meisten dann unterwegs, aufgegabelt von Pickups.

Teecafé mit Kino, Imbiss und Wartesaal

Das Teecafé, in dass ich meisten gehe, wenn ich ins Ortszentrum bin, also quasi täglich, ist eigentlich ein Multifunktionsgerät. Es ist eine dachfreie Wartehalle für die Busreisenden. Es enthält einen überdachten Fernsehkinobereich, Es gibt einen Imbissschalter und auch ein Klo, das ich nicht kenne. Man macht hier Business, den Mappen nach zu urteilen, die vor drei Männern ausgebreitet liegen. Ich esse eine mit Hühnerleber gefüllten Esch, heißt „Kibte“, und trinke Tee. Viel Geschäft macht er momentan nicht, man siehts am Gesicht. Inzwischen läuft der Fernseher mit Katar-Kommentator. Einige Männer schauen zu, gelegentlich, schnacken oder Telefonieren. WM-Begeisterung schaut anders aus.

Jeder entspannt auf seine Weise
„WM-Fieber“? Abwarten und Teetrinken.
Am Nebentisch klappern unentwegt die Steine. Domino ist sehr beliebt. Es bleibt Zeit für ein gefülltes Fladenbrot, Service mit Handy am Ohr.
Konkurrenz von nebenan. Hier gibt’s Scharfes

Hotelwesen

Ist natürlich interessant, mal zu schauen, wo man hier logiert. Es gibt etliche Hotels bzw. Lodges. Sie sind durchweg traditionell gestaltet, Rundbögen, antiquitätenbehangene Wände aus Naturstein oder verputzt mit Erdlehm, Teppiche, niedrige Sitzgelegenheiten.

Da die meisten Besucher jedoch nur kurz bleiben, um dann auf Safari zu gehen, ist das Business schwierig. Deswegen bieten alle Hotels full Service an, also Übernachtung mit Safari-Vollverpflegung als geführte Wüstentouren mit Jeep und/oder Kamel.

Hier einige Rundum- und Einblicke

Empfangsbereich des Hotels und Restaurants „Kasr Elbawit“
Das Hotel Tsagi Bahariya mit Laura, die mitarbeitet. Hier habe ich beim „Kochteam Abdel“ die Entenzubereitung verfolgt.
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