Ich fahre mit dem Velo durch die Seitenstraßen von Bawiti, verfahre mich, bleibe bei einer Kindergruppe hängen, entdecke die Welt der Autoschmiedewerkstätten, kaufe einige Tomaten an einem Stand am Busbahnhof, an dessen Schalter ich mich schon mal nach dem Rückfahrticket erkundige, um zu erfahren, dass man mich nicht mitnehme. Hamidullah, leider.
Das also schon wieder. Offiziell ist die Oase – ich fass es nicht – für Touristen noch nicht geöffnet, sagt die Regierung, sagt das Militär, sagt der Gehorsamkeitsufo im Busschalter. Geduldet wird aber die An- und Abfahrt mit Minibus, Taxi oder Fahrrad. Und der Aufenthalt sowieso. Widersinn mit Methode. Verstehe das, wer will.
Also weiterradeln und nicht rumärgern bei wunderbaren winterlichen 24 Grad.
Die Sonne geht unter. Ich muss mich sputen, nach Hause zu kommen. Ich kauf noch kurz ein und los! Radeln ist Sport. Ich blende Bahariya kurz mal aus, gebe Gas, merke nicht, wie man mir hinterher ruft und wer. Magdi wunderte sich allerdings, wie ich da rumsausen tue, sagte er mir später. Vielleicht war es der Karate-Kid, der mich anspornte, oder die Kochlust, die mich hinzog. Denn heute Abend habe ich drei Gäste, die ich bekochen darf. Und will. Es gibt natürlich Baba Ghanoush. Als Hauptgericht habe ich ein „Chicken Stew“ vorbereitet, ziemlich scharf. Verträgt man hier. Und zwar mit ägyptischem Rund-Curryreis. Mango-Granatapfel mit Datteln und etwas Joghurt zum Nachtisch.
Einer meiner Gäste ist Orlow. Er bewirtschaftet hier eine große Dattelfarm , baut Oliven und Zitronen an. Er hat ziemlich reingeschlagen. Er meint, ja, doch, so gut wie bei seiner Frau würde es schmecken. Sein „Diamant“. Wusste gar nicht, dass Diamanten kochen können, doch ich kommentiere das nicht weiter, Ehrensache! Dann gibt’s Tee & Schisha.